Altrhein
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Kurz nach Basel haben wir in einem Sportbootclub übernachtet dort bekamen wir die Empfehlung den Altrhein weiterzupaddeln was wir auch machten. Das meint unser Reisetagebuch dazu: "Der (Altrhein) ist prima. Kaum eine Menschenseele, rechts und links nur Natur. Aber wenig Wasser, denn das meiste Wasser wird in dem für die Schiffe ausgebaggerten Hauptrhein gebraucht. Wenn es im Altrhein mal schneller strömt, dann sitzt man sehr schnell auf. Dafür geht es an solchen Stellen auch flott und es macht Spaß."

Altrhein Altrhein
Teilweise ist das Wasser so flach, dass wir den Kanadier an Engstellen wie auf dem Bild durch das Seil gebremst heruntergleiten lassen. Manchmal sitzt ich auch im Bug und lotse meinen Mann durch die dicken Steine.

Das Wasser ist in den Altrheinarmen sehr klar. Man kommt sich vor wie in einem riesigen Aquarium. Und diese fetten Fische die immer wieder um unseren Kanadier schwimmen, da bekommt man richtig Hunger. Das war gerade die Überleitung zum Jagderfolg meines Mannes. Wenn man nämlich die Fische so sieht, denkt man zwangsläufig an die guten alten Anglerzeiten zurück. Hat man aber keine Angel, so muß man sich einen Speer schnitzten. Das hat mein Mann auch aus einem Haselnußast gemacht. Immer wenn kein Fußgänger oder Fahrradfahrer in der Nähe war, wurde der Speer aus dem Boot geholt, gezielt und danebengworfen. So verging ein halber Tag mit Paddelunterbrechungen. Am nächsten Morgen, ich hatte gerade mal meine Augen geöffnet ertönte vor dem Zelt ein Schrei: "Ich brauche den Speer." Und weg war er wieder. Ein Platsch. Und das Ergebnis kann man auf dem folgenden Bild sehen. Es war ein sauberer Wurf, direkt hinter die Kiemen. Später wurden Gewürze besorgt und der Fisch auf unserem mitgenommenen Rost gegrillt.
Karpfen 

Etwas haben wir auch noch gelernt: Vergiss nie dein Mückenspray! In den Altrheinarmen können die Biester eine echte Plage sein. Solange man in der Flussmitte ist hat man keine Probleme, aber man darf nie ans Ufer. Einmal sind wir nichtsahnend ans Ufer gekommen da stürzten sie sich auch schon auf uns. Mit jeden Schlag traf man mindestens drei Mücken, aber das war nur ein Tropfen auf den heißen Stein und ständig weglaufen hält man auch nur eine Zeitlang aus. Dann entdeckten wir einen Kiosk mitten in der Gefahrenzone. Wenn dieser überlebt, dann hat er was gegen Mücken und dem war auch so. Dem Kiosk war zu verdanken, dass wir nicht komplett ausgesaugt wurden.

Weiter sagt unser Reisetagebuch über den Rheinverlauf: „Nun kommt wieder getrennter Rhein, gemeinsamer Rhein, links Grünzeug, rechts Natur, vor uns Enten, hinter uns die Heckwelle, über uns blauer Himmel und unter uns Wasser - eigentlich logisch, wenn man mit einem Kanadier unterwegs ist, oder? ... Ab und zu kamen Wehre genauer gesagt Kulturwehre um den Grundwasserspiegel zu heben.“ Dadurch ist die Strömung in dem Altrheinarm sehr gering. Unter solchen Bedingungen muss man sich jeden Kilometer erarbeiten, doch die schöne Landschaft entschädigt diese Strapazen. Und wenn ich gar keine Lust mehr habe, setzte ich mich im Bug auf meine Luftmatratze, spiele mit dem Baedecker in der Hand Reiseführer und lasse mich von meinem Mann paddeln. Wie schreibt er im Reisetagebuch: "Zusammen sind wir ein prima Ausflugsdampfer."
 

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Stand: 2010

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