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2.2 Prüfmethoden


Bild 3: Prüfmethoden zur Beurteilung tribologischer Systemeigenschaften in der Blechumformung
Experimentelle Untersuchungen stellen zur Zeit die einzige Möglichkeit dar, die tribologischen Eigenschaften von Blech-Topografien praxisgerecht zu beurteilen. Die Reibmodelle erlauben es noch nicht, die wesentlichen in der Blechumformung beobachteten Phänomene als Funktion der Topografie mit ausreichender Genauigkeit mathematisch zu beschreiben.
Einen Überblick über die in der Blechumformung üblichen Prüfmethoden bieten neben einigen Büchern [31, 81, 82] vor allem Artikel in Zeitschriften und Tagungsbänden [83, 84] sowie die Dissertationen von Witthüser [85] und Netsch [86].
Die Genauigkeit und Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Realprozeß hängt in entscheidendem Maße vom verwendeten Prüfprinzip ab. In Bild 3 sind die in der Blechumformung üblichen Prinzipien entsprechend der DIN 50322 in Kategorien eingeteilt. In dieser Darstellung wird deutlich, daß sich die Anforderungen nach meßtechnischer Zugänglichkeit und Übertragbarkeit auf den Realprozeß widersprechen. Für die Auswahl eines Prüfprinzips muß ein geeigneter Kompromiß zwischen allen Anforderungen gefunden werden, und je nach Untersuchungsziel sind unterschiedliche Prinzipien einzusetzen. Bei einem Modellversuch zur Beurteilung eines tribologischen Systems sind die Anforderungen anders zu gewichten als für die Bestimmung der Parameter eines Reibmodells oder für die Untersuchung grundlegender tribologischer Mechanismen. Um die Parameter eines Reibmodells zur bestimmen muß die Reibung quantitativ als physikalische Größe erfaßt werden, während für die Beurteilung eines tribologischen Systems auch ein qualitativer Vergleich ausreichen kann. Zur Untersuchung tribologischer Mechanismen ist eine hohe meßtechnische Zugänglichkeit erforderlich, während bei der Beurteilung tribologischer Systeme die Übertragbarkeit auf den Realprozeß im Vordergrund steht.
 

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