Bild 75 zeigt zwei horizontale Schnitte durch ein Lasertex-Blech. Geschnittenes
Material ist schwarz, Leerflächen sind weiß dargestellt. Bei
der Schnittiefe der linken Topografie ist eine zusammenhängende Leerfläche
vorhanden, die es Schmierstoff ermöglicht, von einer Seite zur anderen
hindurchzufließen (zu perkolieren). Die Perkolation ist damit gegeben.
In der Rechten Fläche sind zusammenhängende Materialflächen
vorhanden, die dem Schmierstoff den Weg versperren, so daß die Perkolation
nicht gegeben ist. Die Schnittiefe bei der der Übergang erfolgt wird
Perkolationstiefe genannt.
Der Algorithmus zur Berechnung der Perkolationstiefe basiert auf einem
flood-fill-Algorithmus und erfordert rekursive Programmaufrufe.
Mit einer ersten Programmschleife werden die Schnitte für zunehmende
Schnittiefe berechnet. Für jeden Schnitt wird überprüft,
ob die Perkolation gegeben ist. Je mehr Schnitte berechnet werden, desto
genauer läßt sich die Perkolationstiefe bestimmen.
Zur Überprüfung der Perkolation verläuft eine zweite
Schleife bei jedem Schnitt über alle Punkte einer der Kanten der Fläche
(in Bild 75 beispielsweise der unteren Kante). Für jeden dieser Punkte
wird zunächst geprüft, ob er ober- oder unterhalb der Schnittiefe
liegt. Für alle Punkte, die unterhalb der Schnittiefe liegen (weiß
dargestellt) wird ein Programmteil, der hier "Nachbarpunkte_prüfen"
genannt werden soll aufgerufen. Dieser Programmteil überprüft,
ob die vier rechts, links, vor oder gegebenenfalls hinter diesem Punkt
liegenden benachbarten Punkte ebenfalls unter der Schnittfläche liegen.
Liegt einer der benachbarten Punkt unter der Schnittiefe, dann wird für
diesen Punkt ein zweites mal der Programmteil "Nachbarpunkte_prüfen"
aufgerufen. Die zweite Instanz von "Nachbarpunkte_prüfen" überprüft
die benachbarten Punkte des zweiten Punktes. Sind alle benachbarten Punkte
geprüft, dann wird diese zweite Instanz von "Nachbarpunkte prüfen"
beendet und die erste Instanz überprüft die restlichen benachbarten
Punkte des ersten Punktes. Dieser rekursive Aufruf von "Nachbarpunkte_prüfen"
führt dazu, daß sich der Programmteil "Nachbarpunkte_prüfen"
so lange immer wieder selbst aufruft, bis jeder Punkt einer zusammenhängenden
Leerfläche ein mal geprüft worden ist. In "Nachbarpunkte_prüfen"
wird eine zusätzliche Abfrage vorgenommen, die überprüft,
ob einer der benachbarten Punkte am gegenüberliegenden Rand der Meßfläche
liegt. Ist dies der Fall, dann ist eine zusammenhängende Leerfläche
vorhanden und die Perkolation gegeben. Die tatsächliche Perkolationstiefe
liegt zwischen der Schnittiefe dieses Schnittes und der Schnittiefe des
darüberliegenden Schnittes.
Bei anisotropen Topografien kann es hilfreich sein, die Perkolationstiefe
für zwei benachbarte Kanten zu bestimmen. (In Bild 75 von unten nach
oben und von rechts nach links) Bei einer geschliffenen Struktur ist die
Perkolationstiefe quer zur Schleifrichtung geringer als parallel dazu.
Die Differenz beider Perkolationstiefen kann als Maß für die
Richtung der Oberfläche genutzt werden.