Nach Rotterdam
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Nach dem Frühstück liefen wir aus. Ein schönes Gefühl langsam loszufahren. Auch bei den spätern Häfen fand ich es immer wieder toll, wenn es weiterging. Dieses Zurückblicken auf die Anlegestelle und die Umgebung - man kann noch einmal alles Erlebte Revue passieren lassen und sich auf das was jetzt kommt innerlich vorbereiten. Fährt man mit einem Auto los, dann beschränkt sich das ganze auf ein kurzes Winken und dann hat man auch schon die Karte in der Hand um die Reiseroute fest im Griff zu haben. Mit dem Schiff losfahren ist ein Abschied ganz in Ruhe und Harmonie.

Das war die schönste “Hafenrundfahrt” in Hamburg die wir je erlebt hatten. Vorbei an vielen Arten von Schiffen aus allen Herrn Ländern, dann an Altona und an den schicken Villen vorbei.

Rangierarbeiten im Hamburger Hafen

Wir brauchten keine Schlepper, nur Lotsen.

Auf unserer Radtour von Rotterdam nach Hamburg hatten wir Mittag an der Schiffsbegrüßungsanlage gemacht. Diesmal waren wir an Bord und wurden verabschiedet. Es wurde durchgesagt was wir geladen haben, wohin unsere Reise geht und eine Hymne bekamen wir auch noch gespielt. .

In der Deutschen Bucht

Blick duch das “Schlechtwetterfenster” auf weitere Schiffe.

Für die Strecke bis zur Deutschen Bucht hatten wir insgesamt drei Lotsen an Bord. Einen Lotsen für das Hafengebiet, einen für das “Mittelstück” der Elbe und einen für das letzte Sück Elbe und die Deutsche Bucht (weiteres zu “Lotsen”).

Alle Lotsen wiesen uns auf den Wetterbericht hin (Windstärke 8 in Böen 10) und fragten, ob wir etwas gegen Seekrankheit dabei hätten. Oder man empfahl uns schon mal vorsorglich in die Koje zu gehen. Nach sechs Stunden hatten wir die Nordsee erreicht. Der letzte Lotse ging aufgrund des schlechten Wetters schon etwas früher von Bord. Wir aßen noch zu Abend und dann ging ich gleich mit Kautablette gegen Seekrankheit in die Koje - Eimer griffbereit neben dem Bett.

Bereits die erste Nacht auf See wurde so ungemütlich, daß die Gischt durch die Dichtgummis unserer Fenster im dritten Stock gedrückt wurde. Ziemlich unangenehme Sache, mitten in der Nacht kalt naßgespritzt zu werden da sich die Fenster direkt am Kopfende der Kojen befinden. Aber da uns nichts so leicht erschüttern kann, wurden die Schrauben der Fenster etwas fester an- und das Rollo runtergezogen, zusätzlich legten wir noch ein Handtuch ins Fenster welches das gesammelte Wasser aufsaugen konnte. Damit waren trockene Nächte gesichert.

Frühstück war für mich am nächsten Morgen undenkbar. Im Laufe des Tages machten sich auch bei meinem Mann die ersten Anzeichen von Seekrankheit bemerkbar. Doch am Nachmittag saßen wir schon auf einer Bank und schauten auf den Horizont, selbst Abendessen war wieder drin.

Link zur nächsten Station

Zur nächsten Station.

Stand: Juni 2010

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