Madeira
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Fünf Tage brauchten wir von Felixstowe bis nach Madeira. Aber selbst mit Traktorgeschwindigkeit kommt man mal an. Ein komisches Gefühl war es aber schon, als ein Urlaubsflieger über uns im Landeanflug auf Madeira hinwegflog. Diese Urlauber sind vor zwei Stunden in Deutschland gestartet und nun auf Madeira. Wir hingegen genießen die gemütliche Anfahrt auf die Insel. Funchal, der Hauptort, liegt wie ein übergroßes Amphietheater zwischen den sanften Hügeln der Insel.

Als wir in den Hafen von Funchal einliefen kamen uns “Schönwettermatrosen” bei glatter See und Sonnenschein entgegen. So nannte der Kaptän die Marine, da diese nur bei schönem Wetter auslaufen und gar nicht wissen, wie stürmische See aussieht (hierbei muß ich noch anmerken, daß mein Mann seinen Wehrdienst bei der Marine versehen hat.)

Madeirakarte

Der Lotse empfahl uns ein Auto zu mieten und eine Inselrundfahrt zu machen, da der Norden sehr sehenswert sei. Doch zuerst mußten die Zollbeamten noch ihre Stange Zigaretten erhalten, dann konnten wir von Bord.

Unsere Tour auf Madeira ist an der schwarzen Linie zu erkennen.

 In Funchal kauften wir eine Karte und setzten uns zu Expresso und Croissant in ein Café. Hier bemerkten wir, daß wir “Seefahrer” sind, denn alles drehte sich und der Körper hatte das ständige Bedürfnis den nicht vorhandenen Seegang auszugleichen. Nachdem wir eine Inseltour ausgearbeitet hatten mieteten wir uns ein Auto. Beim Ausfüllen des Mietvertrages trugen wir u.a. unter Hotelanschrift ein: “OPDR Tanger, Hafen”.

Nachbau des Kolumbus- schiffes “Santa Maria”

Als erstes fuhren wir mit dem Auto auf den Pico de Ariero. Doch leider liegt der höchste Berg ganz im Nebel, so daß wir unsere Fahrt gleich zur Nordküste fortsetzten. Bei Santana machten wir ein Picknick mit Blick auf´s Meer und die grüne Hügellandschaft. Die Straße an der Nordküste ist nicht gerade deutsch sondern sehr, sehr schmal. Man freute sich über jeden nicht entgegenkommenden Bus oder LKW. Aber beeindruckend ist die Steilküste auf alle Fälle.

Santana auf Madeira

Hügellandschaft bei Santana

Steilküste im Norden von Madeira

An dieser Steilküste führt eine Straße entlang.

 Auch wenn es Richtung Westen wieder flacher wird, hier findet man das zweitgrößte Kliff der Welt, Cabo Giaro.

 In Funchal stellten wir das Auto auf dem Autovermietungsparkplatz und schlenderten über den Weihnachtsmarkt. Dann suchten wir uns ein Restaurant und ließen uns die portugiesische Küche schmecken.

Um 23 Uhr waren wir wieder an Bord. Uns kam der angetrunkene Chief entgegen und sagte, daß wir um 12 Uhr ablegen. 12 Uhr nachts oder 12 Uhr am nächsten Mittag? Bisher dachten wir am nächsten Tag, doch bald war der Kapitän gefunden und der bestätigt 12 Uhr nachts. Und wir hatten das Auto noch nicht zurückgegeben! Also schnell einen Brief schreiben und mein Mann brachte den Schlüssel samt Brief zur Autovermietung und dann nichts wie zurück zum Schiff. In der Zwischenzeit beobachtete ich das Treiben rund um´s Schiff und wollte im Notfall irgendwie das Ablegen verhindern falls mein Mann nicht rechtzeitig zurück sein sollte. Aber alles ging gut. Auch als wir später von Gran Canaria bei der Autovermietung anriefen wurde uns bestätigt, daß alles in Ordnung sei.

Ein Problem bereitete jedoch das Ablegen. Denn wie bereits erwähnt war der Chief betrunken und hatte sich auf´s Ohr gelegt. Der Lotse war bereits an Bord und der zweite Maschinist sollte die Maschine starten. Doch das klappte nicht. Der Lotse wurde sehr wütend und ging wieder von Bord um ein anderes Schiff in den Hafen zu bringen. Dann kam der Lotse wieder zurück. Zwischenzeitlich war es dem Kaptän gelungen den Chief wachzurütteln und dieser schaffte es auch im Rausch die Maschine anzuwerfen.

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Stand: Juni 2010

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